Karl's Diary

1999
November 23      Dezember 31
Dezember 11       Januar 15
Dezember 12       Januar 29
Dezember 13       Februar 10
Dezember 18       Februar 17
Dezember 20       Maerz 1

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1999
Erna and Karlheinz steckt das Reisen im Blut!

May und Juni 1999

Unsere erste Erlebnisreise fuehrte von Johannesburg ueber Zimbabwe, Zambia nach Tanzania, Malawi und zurueck nach Johannesburg. Reisedauer sechs Wochen es wurden 9758 km zuerueckgelegt.
Hoehepunkt dieser Reise war der aufstieg zum Killimanjaro.
Uhuru Punkt 5895 meter ueber dem Meer.
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Weitere Reisen fuehrten 2001 durch Namibia - 10 000km innerhalb von fuenf
Wochen, 2003 Kapstadt nach Kairo 37 Tage 13 000 km. 2006 Kapstadt ueber Namibia, Zambia nach Tanzania und zurueck ueber Malawi, Zambia, Botswana, Sued Afrika.
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Motorisierung bis jetzt: Merzedes GE 230

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Fuer die geplante Sued-Nord Afrika Reise wurde ein neueres und staerkeres
Gelaendefahrzeug gekauft ( 290 GD Turbo) und dschungel und wuestentuechtig ausgeruestet. Geschlafen wird im Dachzelt ,des weiteren sind extra Dieseltanks und ein zweites Ersatzrad angebracht worden. Auch an Luxus fehlt es nicht es wird ein kleiner Kuehlschrank mitgefuehrt und aussen am Auto ist eine Duschvorrichtung montiert.
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Im voraus ueber die geplante Reise.
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Das Verlangen trotzt aller Schwierigkeiten, Afrika weiter zu bereisen und Ihre vielen Kulturen zu erkunden, fuehrte zu dem Plan einer grossangelegten
Sued-Nord Durchquerung Nordwestafrikas.
Kamerun bis nach Marokko.
Zum Nachtisch weiter durch Europa bis ans Nord-Kap.
Unsere Gruppe besteht aus neun Reisegefaehrten in fuenf Fahrzeugen. Die geplante Reisedauer der ersten Etappe bis Marokko soll drei Monate betragen.
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Der erste Teil dieser abenteuerlichen Reise beginnt mit der Verschiffung der Fahrzeuge voraussichtlich am 4.November ab Kapstadt, Ziel Douala-Kamerun.
Wir selber folgen im Flugzeug am 27. November, um dann dort hoffentlich unsere Fahrzeuge in empfang nehmen zu koennen.
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Charley- our first car
Moritz in Zambia
Max
 

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23. November 2007
Neuester Stand der Reisevorbereitung Am Sonntag den elften November verliessen nun die fuenf Fahrzeuge unserer Reisegruppe auf der MSC Mara Kapstadt, Ziel Kamerun. Das Containerschiff der Mediteranien Shipping Company ist inzwischen auf den Kanarischen Inseln gelandet. Im Hafen von Las Palmas werden sie zur Zeit auf ein anderes Schiff verladen und wir haben bereits bestaetigung erhalten, dass unsere fahrbaren Untersaetze am elften Dezember in Kamerun ankommen werden. Das Datum unserer Anreise mit Bellview-Air nach Doula-Kamerun ist nun endgueltig auf Dienstag , ebenfalls den elften Dezember festgelegt.
** Alle notwendigen Impfungen sind nun ueberstanden und im Impfbuch eingetragen, die Visen sind organisiert und auch der Erstehilfekasten ist auf vordermann gebracht. Bleiben nur noch einige wenige Sachen in bezug auf unsere lange Abwesenheit von Daheim zu arangieren, zum Beispiel bei Post und Gemeinde Geld zu hinterlegen, sonst werden Telephon, Strom und Wasser abgeschnitten. Dank Erna wird das aber alles bestens organisiert sein.
** Jetzt ist das Reisefieber und die Ungeduld bei allen gross, doch nach viel Frust und vielen Tagen Verzoegerung kann das Abenteuer nun endlich los gehen. Aber nicht ganz ohne Aufregung, Erna’s Flugschein war nicht aufzufinden und laut der Fluggesellschaft nie gebucht worden. Nach langem Palaver und viel Geschimpf von Erna wurde das Ticket nun doch noch gefunden. So ein Pech!
** Weiteres aus Kamerun! Return to top
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11. Dezember OR Thambo Flughafen Johannesburg.

Abflug 10 Uhr.

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Sieben Uhr Morgens, unsere Gruppe ist puenktlich drei Stunden vor dem Abflug versammelt und wir sind alle voller Erwartung der Dinge die da kommen sollen.

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Der Flug ist mit Bellview Air, einer Nigerianischen Chartergesellschaft-Johannesbrg/Duala direckt. Dementsprechend ist die Zusammensetzung der Fluggaeste. Unsere Gruppe bestehend aus acht Weissen, vier oder fuenf weitere Bleichgesichter und gut hundertachzig Schwarzafrikaner. Kein Problem ausser der Angewohnheit der Schwarzen mit ihrem ganzen Haushalt auf Reise zu gehen. Koffer und Schachteln mit allen moeglichem und unmoeglichem noch und noecher, fehlen nur noch ein paar Huehner oder Ziegen. Das beladen des Flugzeuges dauert Ewigkeiten. Endlich zwei Stunden nach der geplanten Abflugzeit kann es losgehen. Wir Weissen besitzen eben die Uhren und die Schwarzen haben die Zeit.

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Der Flug verlaeuft angenehm und ausser einigen Turbolenzen ohne Probleme-mal zugegeben , man macht sich ja doch seine Gedanken beim Flug mit so einer Absturz und Konkurs Fluglinie. Nach viereinhalb Stunden beginnt der Landeanflug auf Duala an der Kueste Kameruns. Die Sicht ist gut, unter uns endloser Regenwald und in grossen Schleifen windet sich ein maechtiger Fluss, der Wouri zum Ocean.

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Aus dem klimatisierten Flugzeug kommend empfinden wir die heisse, feuchte Luft wie ein Hammer vor den Kopf. Aber was hatten wir anderes erwartet? Wir sind in Zentralafrika nur wenige Breitegrade noerdlich des Aequators.

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Die Zollabfertigung und Empfangnahme unseres Gepaecks geht erstaunlich gut vonstatten. Nun geht es mit Taxis zur katholischen Mission in der Naehe des Hafens wo wir unsere erste Nacht in Kamerun verbringen wollen. (Taxifahren hier, ist ein hoellisches Erlebnis)  Die Zimmer in der Mission sind recht notduerftig eingerichtet aber sauber und zu unsem Erstaunen gibt es sogar Klimaanlage, sehr alt und laut aber solange es Strom hat sehr wilkommen, doch mit der Stromversorgung happert es ein paar mal. Nachtessen gibt es gleich in der Mission, wir essen zusammen mit einigen Theologiestudenten. Es  gibt Rotwein freundlicherweise vom Padre spendiert. Return to top
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12. Dezember

Am Morgen werden wir von Hymnengesang geweckt. Die Kapelle ist im selben Gebaeude in dem wir die Nacht verbrachten. Weiter im Bett liegend, hoeren wir dem einige Zeit zu, die Schwarzen haben ja bekanntlich sehr schoene Stimmen. Religion wird noch sehr Ernst genommen jeder Platz in der Kapelle ist bestetzt.  Heute muessen wir uns um die Fahrzeuge kuemmern, sowohl als uns um andere Unterkunft umschauen, die Mission ist ab Heute voll belegt.  So ist beim Fruehstueck das Hauptthema die fahrbaren Untersaetze. Die Sorge um unsere auf’s Beste  ausgeruesteten Fahrzeuge und das mit gefuehrte Gepaeck, sowie Ausruestung ist bereits  gross. Sind wohl alle fuenf Wagen gut angekommen? Haben sich vielleicht schon irgendwelche Tunichtgute an unserm Habundgut zuschaffen gemacht? Wird es Aerger geben bei der Zollabfertigung? Wir hoffen nicht.

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Nach erfolreichem Umzug in ein Hotel machen wir uns auf zur Schiff-fahrtsgesellschaft, Hier ist mit Erfolg erst mal Schluss.

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Das Schiff mit unseren Autos an Bord haette gestern einlaufen sollen, aber dem ist leider nicht so. Nach langem Palaver und vielen Telefonaten stellt es sich heraus, dass das Containerschiff kurzfristig noch ein oder zwei andere Haefen an der westafrikanischen Kueste angelaufen ist und somit mit einer lockeren Woche Verspaetung zu rechnen ist. Warum das so ist kann uns keiner sagen, Afrika ist eben Afrika. Return to top
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13. Dezember. Noch in Duala.

Nach gemeinsamem Fruehstueck begeben wir uns inder Hoffnung auf bessere Nachrichten noch einmal zur Schiff-fahrtsgesellschaft. Es bleibt jedoch beim gestrigen Bescheid. Das ersehnte Schiff wird erst am naechsten Montag erwartet, hoffentlich bleibt es dabei, ganz so sicher sind wir uns da nicht mehr.

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Jetzt muss erst mal grosser Rat gehalten warden. Wir einigen uns auf drei Tage Ausflug ans Meer und zum Fuss des Kamerun Berges. Wie richtige touristen . Das ist zwar recht teur aber was bleibt uns anderes ueberig, fuenf Tage in Duala, einer typischen afrikanischen Grossstadtwollen wir uns nicht antun.

16 Uhr

Die  Tour ist gebucht und bezahlt. Wir versuchen positive zu sein und freuen uns auf die naechsten 3 Tage.

Zunaechst einmal gehen wir Mittagessen und zwar zu der Deutschen Seemans Mission. Wir staunen nicht wenig als auf der Speisekarte neben anderem, Kalbs und Schweine Bratwuerste mit Kartoffelsalat angeboten warden.

Auf einem Stadt rundgang sehen wir noch rabengrosse Fledermaeuse. Sie haengen in den Baeumen entlang der Strasse und wenn sie zu hunderten auffliegen ist das richtig gespenstisch.

Weiteres nach unserem Ausflug ans Meer.   Return to top
 

16 Uhr
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18 Dezember

            fisherman     chief Karl   airport
        Limbe fisherman                     Chief Karl               Rosches at airport

erna   fish lunch
Erna at craft market                   Fish lunch  
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Dezember 20

14. bis 16. Dezember. Ausflug nach Limbe.

Neun Uhr Morgens. Unser Fruehstueck haben wir gemeinsam im Hotel eingenommen. Der Buss ist bereit, der Fahrer und userFuehrer fuer die naechsten drei Tage warten auf uns auf der Strasse vor dem Hotel. Warten tun auch wir und zwar auf das Flugzeug der Bellview Air, in dem Leoni die Frau Slowie’s aus Johannesburg nachkommen soll. Leoni war letzten Dienstag aus gesundheitlichen Gruenden in Johannesburg zurueckgeblieben. Mittels SMS erfahren wir, dass die arme seit gestern fuenf Uhr in Johannesburg am Flughafen gesessen ist um auf ihren Abflug zu warten. Laut Flugplan haette Leoni um Mitternacht hier landen sollen und wird jetzt in einer Stunde, mit zehn Stunden Verspaetung in Duala ankommen. Aufs Neue haben wir feststellen muessen: der Mensch denkt und Gott lenkt. Es kommt mir aber vor als waere das doppelt zutreffend in Afrika.

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Um elf Uhr kann es nun losgehen. Leoni wird direckt vom Flugzeug in ein Taxi und ,dann in unseren Buss verfrachtet. Stimmt nicht ganz, wir erlauben ihr vor der Abfahrt noch fuenf Minuten auf dem stillen Oertchen. Wir verlassen Duala so schnell wie es der chaotische Strassenverkehr erlaubt. Auf einer langen, eher baufaelligen Bruecke geht es ueber den maechtigen Wouri, beiderseits der Strasse versuchen tausende Haendler ihre Waren an den Mann zu bringen. Automechaniker in den unmoeglichsten Verschlaegen, Autowaescher, unzaehlige Handwerkerbuden , wie Schneider, Schreiner Friseure Autospengler oder Korbmacher, Imbiss Staende und Gemuesebauern, alles Kunterbunt durcheinander. Zwischen Bergen alter Reifen sitzen Maenner und reparieren alles von einfachen Waeschekoerben bis zu Buegeleisen und Radios. Kauefer schieben sich durch dieses bunte Durcheinander und suchen nach einem Gegenstand oder einer Ware, die ihnen fehlt. Das ganze zieht sich fuer kilometer entlang der Strasse. Ein Gueterzug voll Muell ueber das ganze verteilt und das Bild ist perfekt.

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Auf dem Weg nach Limbe kommen wir an einer riesigen GummiPlantage vorbei. Soweit das Auge reicht angeritzte Gummibaueme an denen kleine Kegelfoermige Behaelter angebracht sind. Der Rohgummi tropft langsam in diese etwa halblitergrossen Behaelter und wird taeglich von einem Heer Gummizapfern eingesammelt. Ueber teilwegs sehr,sehr holprige Strassen geht es an Palmoel und Teeplantagen vorbei zum Hotel etwas ausserhalb von Limbe. Haette der Buss Stossdaempfer gehabt waere die Fahrt recht angenehm gewesen, darueber sind sich alle in unserer Gruppe einig.

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Unser Hotel ist ein etwas heruntergekommener grosser Schuppen, jedoch sehr schoen gelegen.

Wir bekommen spaetes Mittagessen serviert. Sieht auf den ersten Blick aus wie Huehnerfrikassee, nach genauerer Inspektion komme ich aber zu der Ueberzeugung, dass es sich im besten Fall um Kaninchen, im schlechtesten Fall aber um Zuckerrohrratte oder um ein paar von den grossen Fledermauesen handelt, die wir gestern gesehen haben. Erna und ich essen nur die Nudeln mit Kaese, sicher ist sicher. Wir ueberlegen uns ernsthaft Vegetarier zu werden. Beim Nachtessen gibt es jedoch Fisch (klar zu erkennen) und so koennen wir das mit dem Vegetarier werden vorerst  einmal hinausschieben.

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Am Samstag beginnen wir unseren Tag sehr frueh mit einer Stunde Schwimmen im Meer. Der Sandstrand ist von Jahrtausenden feingemahlenes Lavagestein und demzufolge nicht weiss wie man sich das sonst gewoehnt ist, sondern Schwarz wie Kaffeesatz, mal was anderes. Es ist einfach herrlich sich nur so in den sachten Wellen treiben zu lassen. In einiger Distanz zeigt sich Mount Kamerun in seiner ganzen Mayestaet, rechts des Berges ueber einem scheinbar nichtendenden Palmenstrand geht langsam die Sonne auf. Wirklich wie aus einem Bilderbuch.

Der Kamerunberg erhebt sich 4100 Meter ueber den Meeresspiegel und ist somit der hoechste Berg Westafrikas und der Sechshoechste des Kontinents.

Auf dem Programm stehen heute eine Wanderung auf einer erstarrten Lavahalde und ein Besuch des Limbe Gorilla und Chimpansen Geheges. Vor acht Jahren war hier der letzte Vulkanausbruch, der Vulkan soll ueber Monate hinweg Feuer gespuckt haben. Menschenleben seien aber zumglueck keine zubeklagen gewesen.

Zologische Gaerten sind in Afrika im allgemeinen trostlose Einrichtungen, doch das Limbe Schutzgehege fuer Menschenaffen ist eine erfreuliche Ausname. Es kommt trotzdem  Traurigkeit auf als wir vernehmen, dass es sich bei den hier gehaltenen Tieren fast ausschliesslich um Waisen handelt. Die Muetter - von Wilderern entweder in Fallen gefangen oder erschossen worden.

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Sonntag, letzter Tag des nichtvorhergesehenen Ausfluges

Wir verbringen den Morgen im Limbe Botanischen Garten. Wiederum sind wir angenehm ueberrascht, Gegruendet von Deutschen  waerend der  Kolonialzeit istdieses Juwel  nach dem botanischen Garten in Pretoria und Kirstenbosh in Kapstadt einer der drei wichtigsten in Afrika. David, unser Fuehrer gibt sehr gut Auskunft ueber die Vielzahl an Bauemen und Gestrauech, viele der Gewaechse finden Verwendung in der medizienischen Forschung. Hier koennte man gut einen ganzen Tag verbringen, doch die Luft ist heiss und kleberig so sind wir froh nach zweistuendigem Besuch dieser Dauersauna, im vorgekuehlten Buss die Rueckfahrt anzutreten, Noch schnell einen Fisch essen am Stand und ab gehts nach Duala.

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Duala, Dienstag 18 Dezember

Wieder nichts mit Autos. Nachdem man uns gestern noch versichert hatte, dass unsere Fahrzeuge ganz bestimmt heute Dienstag ankommen warden, muessen wir heute erfahren, dass dem leider nicht so ist. Neuster Stand – Ankunft der Alexandra ist Donnerstag um fuenf Uhr morgens. Das sind nochmal zwei Tage, anundfuersich nicht allzuschlimm, aber Donnerstag ist leider ein Feiertag und bei allen Aemtern totehose.  

Mittwoch 19 Dezember

Anscheinend lauten unsere Zollpapiere auf Einfuhr anstelle auf Transit, also wieder hin zum Hafen. Nach viel palaver einigen Anrufen in Kapstadt und der Hilfe des Direktors von MSC, der Schifffahrts Gesellschaft kann das noch rechtzeitig geregelt warden. Es wird uns gesagt wir haetten Glueck gehabt. Waere das Schiff schon auf Kamerunischem Hoheitsgebiet haette das nicht mehr geaendert werden koennen. Uns schwant longsam, dass da noch einiges an Gebuehren der inoffiziellen Art, auch Bakschish genannt oder hier in Kanerun auf franzoesisch “petit cadeau” auf uns zukommen werden. Im Hafen warten bereits an die sechzig Lastwagen auf die Alexandra um Container abzuholen. Hoffentlich sind unsere Container nicht die Letzten, denn naechsten Dienstag ist bereits Weihnachten . Wir hoffen auf’s Beste, die Feiertage in Duala zuverbringen ist kein schoener Gedanke, eher ein schlechter Traum.

Weiteres auf diesen Seiten wenn wir im Besitz unserer heiss ersehnten vier Raedern sind! 
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Dezember 31

Sonntag den, 30. Dezember. Ngaoundere-Kamerun. Kilometerstand 1210. 

Wie letztlich angekuendigt lief die Alexandra nun wirklich vor zehn Tagen am Donnerstagmorgen in Duala ein und drei Tage spaeter am Samstagnachmittag konnten wir endlich unsere Autos in Empfang nehmen. Mit viel Unterstuetzung von Allan, einem gewichtigen Kameruner, konnten die vielen Formalitaeten den Umstaenden entsprechend recht zuegig erledigt werden. Die Zollabfertigung ging ganz gegen Erwarten problemlos von statten. Allan wusste sehr genau an wen und wie viel “ petite cadeau” gegeben werden musste. Trotzalledem mussten wir noch viel Geduld aufbringen, aber das hatten wir ja schon zwei wochenlang geuebt.

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Sonntagmorgen-aus dem Hotel ausbuchen, Gepaeck verstauen, Autos auftanken, Wasservorraete auffuellen,noch schnell bei einer Lebensmittelhandlung die Gefriertruhen vollgemacht und die grosse Fahrt kann beginnen. Allerdings erst mal schoen langsam und vorsichtig, denn hier fahren sie alle auf der falschen Strassenseite. Das Steuerrad auf der rechten Seite am Auto macht das fahren noch schwieriger.

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Nach einer Woche auf Achse haben wir 1200 Km. zurueckgelegt. Gut achzig Prozent dieser Strecke waren breite, ungeteerte Feldwege, und die Haelfte davon wiederum von wuestester Beschaffenheit, oefter auch nur schmale Schneisen durch den afrikanischen Busch. Meistens war e skein fahren, sondern ein Reiten, ein Klettern ueber Stockundstein, ein Huepfen, Schuetteln und Rattern ueber Fels und Geroell. So konnten wir waerend drei Tagen auch nach achtstuendiger, anstrengendster nur hundertvierzig Km. pro Tag hinter uns bringen.

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Bamenda, wo wir Heiligabend verbrachten liegt rund zweihundert Km. von der Kueste entfernt und neunhundert meter ueber dem Meer. Somit war es am Tage zwar sehr heiss, am Abend aber angenehm kuehl. Unsere Frauen verwoehnten uns mit allerlei feinem Essen, brennende Kerzen wurden auf Felsbrocken aufgestellt und selbst an gutem Wein, aus Suedafrika mitgebracht, fehlte es uns nicht. Im Camp trafen wir ein franzoesisches Ehepaar. Die Beiden sind schon zwei Monate mutterseelenallein in Westafrika unterwegs, Das Paar ist im mittleren Alter und jetzt kommt der Knueller Der Mann ist im Rollstuhl. Ihr Fahrzeug ist ein Mezedes –G 350 Turbodiesel und ist Handbedienung umgebaut, und was es sonst so alles zu erledigen gibt macht alles die Frau, kaum zu glauben. Die Zwei waren natuerlich herzlich zu unserem Weihnachtsessen eingeladen. StilleNacht, Heiligenacht wurde auf deutsch, englisch und franzoesisch gesungen. Von Stiller Nacht war jedoch nichts zu merken. Wenn es was zu feiern gibt, dann feiern die Schwarzen, aber richtig. Wir konnten vor plaerrender Musik, lautem Boellerkrachen und unverstaendlichem Geplapper, das aus der nahen Stadt kam, kein Auge zutun.

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Am vierten Tag unserer Fahrt machten wir einen Besuch im Palast eines Sultans in Fouamban. Ein Sultansgeschlecht herrscht hier seit vierhundert Jahren ueber etwa hunderttausend Menschen vom Stamme der Bamun. Mit Sultan Nummer siebzehn- 1820 bis 1870 scheint nicht gut Kirschenessen gewesen zu sein. Im Museum des Sultanpalastes sind sehr makabere Gegenstaende ausgestellt, die dem Zeuge sind. Da gibt es zum Beispiel einen Uberwurf des besagten Wueterichs, welcher mit etwa dreitausend kleinen Haarbuescheln besetzt ist, jedes von einem seiner getoeteten Feinde, daneben Trinkgefaesse in denen die Gebisse einiger seiner erledigten Feinde eingearbeitet sind. Wie schauerlich!

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In Fouamban wollen wir auch auftanken, was aber nicht so einfach ist. Die ersten zwei Tankstellen, die wir anfahren haben kein Diesel, bei der dritten ist die Pumpe Kaputt, bei der vierten und letzten in dieser Stadt haben wir dann Glueck. Das Betanken meiner zwei Zusatztanks erweist sich als umstaendlich und schwierig. Die Auffuellstutzen sind zwischen Hinterrad und Radgehaeuse angebracht. Das Fahrzeug ist arg verstaubt, so werde ich beim Handhaben des Extrafilters sehr schmutzig und bekomme einigen Diesel an meine Kleider, Haende und Arme, selbst der Kopf wird nicht verschont. Erna bekommt zustaende und will mich so auf keinen fall im Auto haben. Ich versuche Ihr klarzumachen, dass wir nicht auf einem Sonntagsausflug sind, jedoch mit maesigem Erfolg.

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150 km weiter, im naechsten Staedchen wird an der Strasse Diesel in Kanister verkauft. Ich mache vorsichtshalber wieder voll. Gut zwei km ausserhalb der Stadt werden wir aufgehalten, ein grosser Laster ist von der Bruecke gekippt. Der Fahrer war beim Anpeilen der schmalen Bruecke wohl netwas unvorsichtig. Der Diesel Verkaeufer be idem wir gerade getankt hatten, kommt auf einem alten Motorrad angerattert und uebergibt mir  freudestrahelend meinen bei ihm vergessenen Tankdeckel. Solche Menschen gibt es noch.

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Sonntag der 29 Dezember

Wir schaffen es das Erstemal recht frueh aus unserem Buschcamp lsozufahren und hoffen eventuell heute schon Ngaoudere zuerreichen.

Leider die Rechnung wieder ohne den Wirt gemacht. Schon nach einer viertel Stunde fahren kommen wir an eine beschaedigte Bruecke. Ein Lastwagen war in der Nacht mit den Hinterraedern durch die Bohlen gekracht. Das scheint oefters zu passieren. Die Lastwagenfahrer sind gut ausgeruestet. Mit einer monstroesen, vorsintflutlichen Motorsaege, groben Ersatzplanken, langen Naegeln und alten Motorradketten zum festzurren der Planken konnte der Schaden nach zwei Stunden behoben werden. Ich konnte mit meiner grossen im Auto mitgefuehrten Schwedenaxt ein wenig zu der Erfolgreichen Brueckenreparatur beitragen.

Heute Sonntag und morgen – Silvester verbringen wir in einem recht akzetablen Hotel hier in Ngaoudere.

Bleibt noch allen in unseren Familien, allen Freunden und auch allen die diese Zeilen lesen einen guten Rutsch sowie alles Gute fuer das Jahr 2008 zuwuenschen.

PROST NEUJAHR!!! 
      mushroom
      Cameroun mushrooms             Karl's truck in a ditch

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January 15, 2008  

Mittwoch 2 Januar Waza Nationalpark

Wir befinden uns im oberen Ziepfel Kameruns, nicht weit weg – noerdlich von uns ist die Grenze zum Chad und westkich von uns liegt Nigerien.

Abgesehen von Giraffen und ein paar mueden Antelopen gibt es im Park um diese Jahreszeit nichts aufregendes zusehen. Die beste Zeit um grosse Elefantenherden zugesicht zu bekommen, so wird uns von einem Wildhueter gesagt, ist zwischen Maerz und Oktober. Erwaehnenswert sind vielleicht eine grosse Anzahl Kraniche, die wir an einem kleinen See beobachten konnten.

Die letzten zwei Tage brachten einigermassen vernuenftige Strassen. Trotzdem muss man Hoellisch aufpasssen um nicht in eines der Schlagloecher zufahren, die in abstaenden von zwei bis drei hundert Meter immer wieder auftauchen. Diese Loecher haben in der Regel einen durchmesser von bis zu einem Meter und sind bis zu dreissig centimeter tief. Inzwischen machem wir das mit dem ausweichen von Schlagloecher und auch das mit dem auf der falschen Strassenseite fahren it grossem geschieck.

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Die suedliche Haelfte Kameruns ist ueberwiegend vulkanisches Bergland und sehr fruchtbar. Abgesehen von der Gegend entlang der Kueste befindet man sich meistens auf hoehen zwischen 600 metern und 1600 metern ueber dem Meeresspiegel. Der Norden Kameruns ist dagegen karges Flachland. Die menschen die hier ansaessig sind scheinen noch aermer als die Bewohner des Suedlichen Kameruns. Waerend im Sueden der christliche Glaube vorherscht sin dim Norden Land und Leute ueberwiegend mohamedanischer Praegung. Immer wieder staunen wir ueber die Freundlichkeit dieser armen , einfachen Menschen. Immer ein breites lachen auf den Gesichtern  waerend sie uns zuwinken und wir sie vorbeifahrend in den langen, dichten Staubfahnen unserer Autos stehen lassen.

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3 Januar Adieu Kamerun

    Heute heisst es die Grenze nach Nigerien zuueberqueren. Eine kanadische Krankenschwester die seit vielen Jahren an einem hiesigen   Missionskrankenhaus dient warnt uns vor  Dieselknappheit in Nigerien. Unglaublich! Nigerien gehoert zu den groessten Oelproduzenten der Welt.

    Nachdem wir alle Fahrzeuge bis an den Rand aufgetankt haben, verlassen wir Mora in Richtung der Grenze. Slowy, der es ganz gegen seinen Namen immer etwas eilig hat, niehmt eine falsche Abzweigung und geht fuer zwei Stunden verloren. Nach viel Aufregung, Anweisungen und vergleich von Koordinaten ueber unsere Funkgeraete stoesst er am Grenzuebergang wieder zu uns.

    Es gibt nur wenig Strassen mit Namen, Auskuenfte, die man erfragt sind fast immer falsch. Somit waere die Orientierung in diesen Staedten ohne GPS aeusserst schwierig.

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    Fuer afrikanische Verhaeltnisse geht die Zollabfertigung zuegig und ohne problem von statten. Ich bin deswegen fast ein bisschen entaeuscht, den ich hatte fuer die abendliche Runde ums Feuer 6 Flaschen Whiskey und Gin sehr einfallsreich im Auto versteckt und keiner hat richtig kontrolliert.

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    Nigerien, Richtung Kano

    Die Strassen in Nigerien sind um einiges besser als in Kamerun. Die Fahrweise der Nigerianer dagegen regelrecht kriminell.Bereits nach zwei Tagen weden wir Zeuge eines schweren Unfalls. Ein Personentransporter wurde von Strasse gedraengt und hatte sich ueberschlagen. Das Resultat –sechs Tote und neun Schwerverletzte. Garth, der Doktor in unserer Guppe kann nicht viel helfen, nur die herumliegenden Verletzten in die richtige Lage bringen um sicherzustellen, dass ihre Atemwege frei sind, Blutungen stillen und auf den Krankenwagen warten. Eine sehr Hilflose Situation.

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    Kano Freitag der vierte Januar.

    Ueberreste einer hohen Stadtmauer mit alten Toren, zeugen von besseren Zeiten.

    Noch nie in meinem Leben habe ich eine so trostlose Stadt erlebt. Eine einzige Muellhalde auf der millionen Menschen ihr Dasein fristen-Seitenstrassen aus Schutt, Plastikmuell treibt im Wind. Wir fahren durch ein Wirrwar von karrenschiebenden Haendlern, um uns herum hunderte Mopede, Kuhherden, fahrende, alte Klappergestelle von Autos und unzaehlige, Lasten auf dem Kopf tragenden Menschen. In diesem durcheinander ist kaum ein Weiter kommen. Es scheint als waeren alle vier Million Einwohner dieser Drittweltstadt gleiczeitig auf der Strasse.

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    Pam, die Amerkianerin-seit zehn jahren in Botswana lebend und allein in ihrem Fahrzeug, hat problem mit der Lichtmachiene und der Batterie an ihrem Toyota Landcruiser. Da wir erst am spaeten Nachmittag in Kano eintreffen, werdenwir die notwendige Reparatur wohl erst morgen ausfuehren koennen. Mit dieser Stadt wollen wir jedoch nicht gross Freunde werden und es gelingt uns  noch am abend ein Mechaniker aufzutreiben, der alles notwendige fuer die erforderliche Reparatur bald moeglichst besorgen will. Somit hoffen wir nicht mehr al seine Tag in Kano verbringen zu muessen

    Und dieser Stadt bald den Ruecken kehren zu koennen. Aber das dicke Ende kommt noch. Wir hatten auf Anraten von andern Afrikareisenden kein Visum fuer Niger eingeholt. Laut Auskunft haetten wir anstandslos Visen an der Grenze erhalten sollen. Leider wieder einmal falsch getippt.

    Bei Einreise mit dem Auto muessen Visen auf jeden Fall vorher eingeholt werden. Wir versuchen es erst mit bitten und dann mit drohen, doch die Zoellner sind nicht zu erweichen. Es bleibt uns nichts anderes ueberig als die hundertzwanzig kilometer zurueck nach Kano zu fahren, um dort beim Konsulat fuer die Einreise bewilligungen anzusuchen. Nach viereinhalb Tagen Uebung in Sachen Geduld geschiet doch noch ein Wunder und wir erhalten endlich unsereVisen um in Niger einzureisen. Return to top
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    January 29, 2008

    Vom Herzen der Sahel zum Golf von Benin 
     Da es in der Gegend von Agadez und im Airgebirge anscheinend erneut zu politisch motivierten Banditenueberfaellen gekommen ist waren unsere Einreisebewilligungen nur mit Einschraenkungen zu bekommen.

    Agadez, Arlit und das Airgebirge ist fuer uns tabu. Schade; denn einBesuch in diese einmalige Wuestengegend haette eigentlich einer der Hoehepunkte unserer Reise sein sollen. 
     
    11 Januar 12 Uhr mittags 
    Nach vierenhalb Tagen warten beim Nigerschen Konsulat, machne wir uns bewaffnet mit eindrucksvollen Stempeln in unsern Paessen erneut auf den Weg an die Grenze zu Niger. Diesesmal kein problem beim Grenzuebertritt.

    Wir fahren ueber Zinder und Dosso auf direktem Weg nach Nyamie, der Hauptstadt von Niger. Der Weg fuehrt uns 900km durch Sahel. 
     
    10 km vor Zinder, strickte Polizeikontrolle. Die sehr unfreundlichen Polizisten sind mit schnell Feuergewehre bewaffnet. Paesse warden kontrolliert und uns dann abgenommen. Ein Kerl faehrt mit dem Motorrad und unsern Paessen nach Zinder zum Polizeiposten wo unsere Personalien aufgenommen warden muessen. Wir in unsern Autos hinterher. Es ist schon dunkel in Zinder, Strassenbeleuchtung gab es irgendwann einmal zur franzoesischen Kolonialzeit. Der Muezin ruft die Gerechten zum Gebet. Der Zustandige Polizist mit dem wichtigen Staempel ist erst einmal weg.

    Er niehmt seine vorgeschriebenen Waschungen vor und begibt sich dan auf seinen Gebetsteppich, Gesicht nach Mecca gewendet. Wir Unglaeubigen koennen getrost warten. 

    Die Strassen, zum Teil Piste sind recht gut. Wir schaffen die Strecke Zinder Nyamie in zweieinhalb Tagen. Zweimal uebernachten wir in der |Naehe der maurisch anmutenden Doerfer nahe der Strasse. Haeuser wie niedrige Lehmwuerfel, umgeben von Mauern aus in der Sonne getrockneten Lehmziegeln. Um eventuellen Problemen mit den Dorfbewohnern aus dem Weg zugehen, holen wir immer erst erlaubnis beim zustaendigen Haeuptling ein. Gar nicht so einfach in dieser abgelegenden Gegend wird ausschliesslich Hauser gesprochen. Also erst einemal jemanden finden der franzoesisch oder mit viel Gluck englisch spricht. Dann nach viel Palaver wird man zu der Huette dess wichtigen Mannes gefuehrt. Inzwischen ist auch das ganze Dorf um uns versammelt. Beim aufschlagen unseres Lagers gibt es jde Menge zuschauer, die mit grossen Augen intressiert unser Tun verfolgen. Mit vielen Gebaerden und Gelaechter rundum gelingt es Erna den staunenden Kindern- erst die Maedchen und dann die Bubensoweit zu bringen uns zwei Lieder vorzusingen. Das belustigt sie sehr und sie geben sich selbst am meisten Beifall.

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    14 Januar Nyamie Hauptstadt von Niger 900’000 Einwohner  

    Wir sind im Hotel Sahe.  Das Hotel hat eine sehr schoene Terasse mit Blick auf den Niger. Wir geniessen es bei einem kuehlen Bier oder ein zwei Glaeschen Wein die Sonne ueber dem breiten Fluss untergehen zu sehen. Slowy und seine Frau Leoni fliegen morgen, Mittwochabend zurueck nach Suedafrika. Dave und Mathew, genannt die Zwillinge uebernehmen den Colt Mitsubischi von Slowy. Moon die Frau von Juno aus Kapstadt hat sich entschlossen den Heimflug anzutreten. Sie hatHeimweh und Sehnsucht nach Kindern und Enkelkindern. Wohl auch genug von dieser Art des Reisens. Erna ist hin und her gerissen, bleibt aber tapfer bei uns.

    Das Flugzeug mit Mathew und Dave landet puenktlich, doch leider ist eine ihrer Reisetaschen in Johannesburg geblieben. Das ist nun mal so in Afrika. In der Tasche befindet sich ein Satelitentelefon und wichtige Medikamente fuer Juno. Also heist es wieder warten. Wir sind nicht ganz ueberzeugt, dass das vermisste Teil wie versprochen mit dem naechstmoeglichen Flug Jo-Burg\ Dakar\Nyamey in zwei Tagen auch wirklich ankommen wird. Ab und zu klappt es dann ja doch. Die Tasche ist mit Inhalt gut angekommen und morgen kann es weitergehen.

     
    Unsere Autos sind aufgetankt,gewaschen und wir haben die Zeit genutzt um an den Fahrzeugen schon mal einen kleinen Service vorzunehmen. Oelwechsel und alle Filter austauswechseln.

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    Fahrt nach Cotonou. 900 Km.

    Keine Schwierigkeiten an der Grenze zu Benin.

    Benin ist das bis jetzt sauberste Land,das wir auf unserer Fahrt durch Afrika besuchen. Die Staedte , die wir durchfahren sind sauber gefegt, kein Plastik fliegt im Wind. Es geht also trotz Armut etwas Ordnung zu halten. In allen grossen Doerfern auf unserer Wegstrecke gibt es grosse aeusserst malerische Maerkte. Viele der Menschen sind in ihrer tradtionellen, farbenfrohen Kleidung anzutreffen. Ueberall ein fast unvorstellbares Durcheinander von Eseln,Ziegen, Menschen, Kuehen und Huehnern.

    Die Gegend wechselt allmaehlich von spaerlich bewachsner Halbwueste zu dichtem afrikanischem Busch und schliesslich in der Naehe der Kueste zu ueppigen tropischen Regenwaeldern.

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    22 Januar Grande-Popo Kilometerstand 5800. 

    Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Grande-Popo ein Badeort am Golf von Benin etwa 60 km westlich von Cotonou, der groessten Stadt Benins, mit rund einer Milion Einwohnern. Nebenbei bemerkt, Cotonou ist die Stadt in der Alois und ich auf unserem ersten Flug nach Sued Afrika zwischen landeten. Ohne Probleme finden wir das uns empfohlene Hotel am Strand. Jetzt als erstes mal die Badehose angezogen und rein in die Fluten. Wunderbar, aber anstrengend die Wellen kommen zwei Meter hoch angebraust und brechen sich wild tosend am Strand.

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    24. Januar Ada-Ghana 

    An der Grenze zu Ghana wiedereinmal Einreiseprobleme. Also wieder zurueck und das zutreffende Konsulat aufsuchen. Diesesmal ist es Lome in Togo und zum Glueck nur 15 km von der Grenze entfernt.

    Zwei Uhr nachmittags und wie koennte es anderst sein, das Konsulat bereits geschlossen. Am naechsten Tag klappt es dann jedoch sehr gut, kostet aber einiges an bakchisch. Kurz nach Mittag erhalten wir gueltige Visen. Die Zwillinge kamen schon am Tag zuvor ueber die Grenze  und haben einen aeusserst schoenen Platz zum lagern gefunden. Wir sind weitab von grossen Doerfern, auf der einen Seite das Meer und auf der andern Seite direckt die Muendung des riesigen Volta. Beeindruckend und schoen, besser wird es nicht.

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    Noch kurz an Manfred in Johannesburg. Monsanto ist auf dem Vormarsch, habe die Firma schon einigemal gesichtet. Bei dieser Gelegenheit und an die gleiche Adresse, vielen Dank fuer die promte Antwort  betrefflich der Merzedes Werkstaetten auf unserer Wegstrecke. Zurzeit Auto gut alles gut. Dazu weiteres bei naechster Gelegenheit.
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    10 Februar

Autosorgen 

Rund 500km vor Cotonou faengt Max an zu stottern und zwar immer wenn es ueber holprige Wege geht, auf guter Strasse laeuft er wie eine Naehmaschiene. Wir tippen auf problem mit der Sprit zufuhr. Noch sin des 400km bis Cotonou und damit auch 400km zu einer Werkstatt. Manfred  in Johannesburg besorgt die Anschrieft der Merzedesvertretung in Cotonou und schickt per SMS gleich auch die Adressen der Merzedeswerkstaetten in Togo, Ghana, Senegal, Burkina Faso und Mali. In frage kommende Werkstaetten sind also zwischen 300km und im Schlimmstenfall 1400km voneinander entfernt. Bei diesen Entfernungen etwa Auto abschleppen muessen ist kein erfreulicher Gedanke. In Cotonou stellt es sich dann heraus, dass Wasser im Diesel ist. Bei der Merzedeswerkstatt in Cotonou zeigen sie sich sehr hilfsbereit und machen sich sofort an die notwendige Reparatur und sie schaffen es das Problem am selben Tag zubeheben. Seit ein paar Tagen macht die Klimaanlage nicht mehr mit. Es wird eine neue Spule benoetigt, die ist in Cotonou aber leider auf die schnelle nicht zuhaben, somit heisst es weiter schwitzen und Staub schlucken.

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Accra – Ghana 25 Januar

Trotz Zusicherungen von allen Seiten, dass Visen fuer die Einreise nach Burkina Faso problemlos an der Grenze erhaeltlich sind, gehen wir diesesmal auf nummerosicher und besorgen die Notwendigen Bewilligungen beim zustaendigen Konsulat in Accra. Man lernt dazu auch wenn es manchmal etwas laenger dauert.

Zurzeit werden in Accra die Afrikanischen Fussball Meisterschaften ausgetragen. Alles ist im Fussballfieber, grund fuer uns so schnell wie moeglich die Stadt zu verlassen. 

Ouagadougou – Burkina Faso 

Wir goennen uns den Luxus eines Hotels. Sehr schoene Zimmer und alles sehr sauber. Am abend gehn wir alle Pizza essen. Sehr luftig ausgefuehrtes Restaurant.

Wir sitzen unter praechtigen Sternen. Die Pizzas sind vom feinsten und der Rotwein aus Frankreich.

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Max muss wieder in die Werkstatt:

Seit der letzten Reparatur will Max nur nach gutem zureden anspringen. Nachdem er nachtsueber gestanden ist muss ich morgens immer mindestens 20 sekunden orgeln bevor er anspringt. Nicht gut fur den Anlasser und ich mache mir Sorgen um die Einspritzduesen. Es ist luft in der Treibstoffleitung. Der Tank wird wieder ausgebaut um alle Anschluesse ueberpruefen zukoennen. Die Verstaendigung mit dem Werkstattpersonal ist aeusserst schwierig, dann nach drei Stunden radebrechen stellt sich heraus, dass Robert, der Werkstattmeister einwandfreies Deutsch spricht. Er hat vier Jahre in Deutschland verbracht. Die ersten vier Monate hat er am Goehteinstitiut Deutsch studiert und dann jeweils zwei Jahre bei Merzedes und BMW gelernt. Auf die Frage warum er das nicht gleich sagt meint er, ich haette gefragt ob er nur Franzoesisch oder ob er auch Englisch koenne, nach Deutsch haette ich nicht gefragt. Nachdem die Sprachschwierigkeiten aus dem Wege sind geht alles wie geschmiert. Beim auswechseln des Dieselfilters waerend der letzten Reparatur ist die Dichtung schlecht eingelegt worden und somit kam Luft in die Leitung. Das Problem ist bald behoben. Auch bei Merzedes in Ouagandougou ist keine passende Spule fuer die Defekte Klimaanlage zuhaben, aber Robert und ich sind nun gute Feunde, er baut eine neue Spule aus einem auf Lager liegendem Kompressor aus und loest so unser Problem. 
 
 

Mali- groesstes Land in West-Afrika (2x so gross wie Frankreich)

Djenne- Dogonland- Timbuktu- Nigerbinnenland Delta- Mopty- Bamako

Djenna 1 Februar

Historische Stadt, bekannt fuer seine schoene Lehmbauarchitektur.

Nomaden kommen hier zum Markt. Sehr aufdringliche Fremdenfuehrer.

Die Stadt ist von allen Seiten von Flussarmen umgeben. Prunktstueck der Stadt ist die riesige Lehmmoschee. Man fuehlt sich um Jahrtausende zurueck verstezt. 

Dogonland

Die Dogon begegnen einem auf jedem der malerischen marktplaetze. Dogonland mit seinen bizarren Affenbrotbaeumen und den chaotisch aufgetuermeten Felsbloecken wirkt sogarnicht einladend. Aeusserst intressant sind die wie Schwalbennester in die Steilen Felswaende geklebten Behausungen dieses alten Bauernvolkes. Neben etwas Hirse sind Zwiebeln das einzige was die Dogon dem kargen Boden ihres Rueckzuggebietes abgewinnen koennen. Fuer Jahrhunderte behaupteten sich die Dogon im Kampf gegen islamische Erroberer. Sie haben eine komplexe Vorstellung von der Entstehung der Welt und dem wirken der Goetter und der Naturkraefte. Ihr Glaube findet ausdruck in den Maskentaenzen. Die Masken begleiten ihre verstorbenen auch zur letzten Ruhe.

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Timbuktu 5 Februar, Kilometerstand 8600

Wichtigster Punkt auf unserer Nord-West- Afrika Reise

Jeder sollte einmal im Leben in Timbuktu gewesen sein.

Die Stadt ist von Sanduenen eingeschlossen. Wir lagern in einer alten Karawanserei.

Es gibt streit mit der Polizei. Einer der Zahlreichen Fuehrer laesst sich nicht abschuetteln, er faehrt bei Pam auf dem Trittbrett mit, ist nicht erlaubt. Wir sind der Meinung die Polizei solte den Trittbrettfahrer bestrafen diese wiederum wissen sehr wohl wo Geld zuholen ist und wo nicht. Der Trittbrettfahrer hat sich natuerlich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub gemacht.

Sehenswert sind die Moscheen aus dem 14.und 15. Jahrhundert. Man kann das Wohnhaus Heinrich Barths besichtigen und auch die Buecherei mit altertuemlichen Arabischen Schriften ist sehr interessant. Mit hilfe Suedafrikanischem Geldes ensteht zur Zeit eine moderne Buecherei zum Erhalt afrikanischen Gedanken- oder Erbgutes.

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Timbuktu-ueber Mopty nach Bamako, der Hauptstadt Malis

Die Wegstrecke fuehrt durch den noerdlichen Teil des Nigerbinnendelta. Grosse Landflaechen sind noch unter Wasser. Die Strecke ist ohne Probleme nur ganz am Ende der Trockenheit-April bis Juni befahrbar.

Kilometer angaben sind unzuverlaessig, da die Route jeh nach der Menge des in der Regenzeit gefallenen Regens  Jahr fuer Jahr eine andern Verlauf nimt. Immer wider kommen wir an kleine Seen und muessen mit kleinen von hand angetriebenen Faehren uebersetzen ein Auto nach dem andern. Aussen herum geht nicht, da immer mit Schlamm gerechnet muss. Einige seichte Furten sind zu ueberqueren. Die Piste wiederum ist sehr sandig. Wir haben Orientierungsprobleme. Erna hat Visionen von einer 40 Jaehrigen Wuestenwanderung. Ich glaube das war damals Moses mit den Israeliten. Zwei unserer Autos sinken im Schlamm ein und muessen unter viel Schweiss geborgen werden. Nach zwei Tagen im Stiefelende von niergendwo finden wir wieder auf den Weg nach Mopty. 

Mopty heisst Treffpunkt und liegt auf drei Inseln am Zusammenfluss von Bani im Niger. Mopty koennte das Venedig Afrikas genannt werden, wobei man sich viel Afrika und sehr viel weniger Venedeig vorstellen muss. Sehenswert sind die Viertel der Haendler und Handwerker. 

Bamako 8 Februar

Am fruehen Nachmittag treffen wir in der Hauptstadt ein. Im Reisefuehrer wir das Hotel Maxim als sehr sauber und preiswert empfohlen. Die Strassennamen, wenn sie ueberhaupt lesbar sind stimmen nicht mit unsern Karten ueberein. Nach einer Stunde Irrfahrt in diesem Wirrwarr finden wir endlich die rue224 nur um festzustellen, dass es das Hotel Maxim nicht mehr gibt. Wir wurden gewarnt, die Polizei in Bamako sei darauf spezialisiert von Turisten Strafgelder fuer alle moeglichen Delikte zu erpressen, nach dem Motto Geld oder mit auf die Wache. Bis jetzt  blieben wir unbehelligt. 

An Celine und Leonie in Edenvale viele liebe Gruesse von Erna und Karlheinz. 
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17 Februar

10 Februar Bamako

Erna muss fuer die Einreise nach Senegal als einizige unserer Gruppe ein Visum beantragen. Sie fuehlt sich deswegen schuldig am Aufschub der weiter Reise. Ist zwar Bloedsinn aber so ist sie nun mal. Wir machen uns frueh auf den Weg zum Konsulat. Anfaenglich heisst es, dass das benoetigte Visum fruehestens morgen nach 14 Uhr abgeholt werden koenne. Erna’s trauriger Blick hat Wirkung auf die sehr freundliche Sachbearbeiterin. Ein original Schweizermesser und ein schoener Taschenkalender tun das uebrige. Die Dame beweisst sich als ausserordentlich hilfsbereit, sie will ihr Bestes tun um bis heute drei Uhr das Visum genehmigt und in Erna’s Pass eingetragen zuhaben. Die Bewilligung ist punkt drei Uhr fertig und wird uns von der netten Dame freudestrahelnd ausgehaendigt. Die Sued Afrikaner haben weniger Glueck. Sie wollten die Warteaeit nuetzen um die von ihnen benoetigten Visen fuer Marokko einzuholen. Die Marokaner stellen sich quer. Visen koennen nur fuer Leute Wohmhaft in Mali bearbeitet werden. Sie werden auf barsche Art gefragt warum sie die Bewilligung fuer Marokko nicht in ihrem Heimatland eingeholt haetten. Garth seine Frau Gail und Juno werden dann sehr unfreundlich abgewiesen. Einer der Botschaftsangestellten teilt ihnen doch noch mit, das es vielleicht in Dakar moeglich waere die Visen zubekommen. 

11-14 Februar Bamako-Dakar 1400km

480km der Strecke nach Dakar sind in fast unvorstellbar schlechtem Zustand.

Ich zaehle die Schlagloecher ueber drei km und komme auf einem Durchschnitt von 370 Loecher pro km, die Kleinen nicht mitgerechnet. Das geht ans Gemuet, die Strecke niehmt und niehmt kein Ende. Erfreulicher ist die Fahrt durch eine Gegend mit tausenden von Baobab Baeumen. Ueber etwa drei hundert km links und rechts der Strasse haben sich diese Bizarren Gewaechse angesiedelt. Baumstaemme jeh nach alter von einem Durchmesser von einem bis zu drei oder mehr Metern , zwoelf bis fuenzehr Meter hoch und die Geaeste eher wie riesige Wurzelstoecke. Baobabs soweit das Auge reicht, wie aus einer anderen Welt. 

!4 Februar Dakar – Senegal

Kilometerstand 11600

Ngor – Almeides, wir sind am westlichsten Punkt Afrikas angekommen. Vom Atlantik her pfeifft ein starker Wind fast wie daheim in Kapstadt. Es ist schwierig Unterkunft zufinden. Mitte Maerz findet in Dakar der Islamische Weltkongress statt. Zu diesem anlass werden viele der Hotels renoviert. Die Hotels an der Kueste sind von franzoesischen Urlaubern belegt. Mich wundert es allerdings warum Menschen hier ihren Urlaub verbringen wollen. Die Kueste ansich ist zwar wunderschoen, uns gegenueber liegt eine mahlerische Insel. Leider ist alles sehr herunter gekommen und dreckig. Am Badestrand ueberall schmuddel im Meer werden gerade Ziegen gewaschen direkt nebenan wird geschwommen. Entlang der Wasserlinie mengen von Ziegenbohnen. Ueberall sehr aufdringliche Tagediebe und fliegende Haendler

Unsere Reise soll durch Mauretania nach Marokko fuehren. Tangier ist fuer die Suedafrikaner geplante Endstation.

Bei den Mauretanischen Botschaft werden Visen fuer uns alle innerhalb von 2 Stunden ausgestellt, das geht also auch.

Jedoch schlechte Aussichten auf marokanische Visen fuer Garth, Gail und Juno und somit wenig Hoffnung ihre Afrikareise bis nach Tangier durchfuehren zukoennen.

Vielleicht hilft ein Empfehlungsschreiben vom suedafrikanischen Botschafter. Sehr freundlicher Empfang vom suedafrikanischem Konsulat. Doch auch hier wird uns wenig Hoffnung gemacht in Dakar Visen ausgestellt zubekommen. Der Grund fuer die Schwierigkeiten liegt an schlechten diplomatischen Beziehungen zwischen den zwei Laendern. Anscheinend anerkennt Sued Afrika das von Marokko, sehr zum Leidwesen der Polisario, immer noch besetzte West-Sahara.

Samstag 16 Februar

Grosse Wartung fuer Max bei Merzedes in Dakar.

Dieses ist hoffentlich der letzte Werkstatt besuch in Afrika. Naechste geplante Wartung in Donaueschingen. Noch sind viele schwirige Wegstrecken durch die Sahara zubewaeltigen.

Geburtstags Gruesse an

Hans, Anja, Rafael, Gustel und Helga!
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Mauretanien 1. Maerz

Es war heiss, es war trocken es wehte Sand. Wir waren in der Sahara. 900 km und 5 Tage durch Mauretaniens Duenen, Sand geschaufelt bis zum umkippen. Noch 2500 km bis Tanger. Morgen ueber die Grenze nach West Sahara Marokko. Leider keine Moeglichkeit mehr zu schreiben  
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